SEA BODY INFRASTRUCTURE IMAGE. An Artistic Research Symposium
Das Symposium SEA BODY INFRASTRUCTURE IMAGE geht aus dem künstlerischen Forschungsprojekt Keep Frozen hervor, das die Künstlerin Hulda Rós Guðnadóttir seit 2010 in isländischen, marokkanischen und nordamerikanischen Hafenstädten entwickelt. Mit Blick auf die Schnittstelle von globalisierter Fischerei und neoliberaler Stadtentwicklung untersucht dieses Projekt Küstenkulturen, transnationale Arbeitsbeziehungen und die Bewegung von Körpern, Maschinen und Waren.
Kurator
- Suza Husse (DE)
SEA BODY INFRASTRUCTURE IMAGE. An Artistic Research Symposium
Anlässlich der Präsentation von Labor Move (Keep Frozen, Teil 3, 2016) im Kunstkraftwerk Leipzig verknüpft das dreitägige Symposium aktuelle Diskurse um künstlerische Praxis als Forschung mit thematischen und regionalen Kontexten des Projekts. Gemeinsam mit Forscher_innen aus den Feldern der Kunst, der Theorie und des Kuratorischen und einer Gruppe von Kunstwerken sowie den Teilnehmer_innen diskutiert SEA BODY INFRASTRUCTURE IMAGE künstlerische Forschung im Zusammenhang mit nordatlantischen Ästhetiken und Politiken des Körpers, der Infrastruktur, des Meeres und des Bildes. Diese Schwerpunkte und ihre Berührungen bilden die Struktur für die Reflektion von künstlerischer Forschung in Bezug auf ihre Methoden und Erzählweisen, Ökonomien und Umwelten, Machtstrukturen und Affekte.
Mittels verschiedener Figurationen, darunter Workshops, Gespräche, Roundtables, ein Spaziergang, Vorträge, Videoscreenings, Körperübungen und gemeinsame Mahlzeiten, werden Modi von künstlerischer Wissensproduktion entlang selbstbestimmter, kollektiver, nicht-linearer und ergebnisoffener Entwicklungslinien in die Formate des Symposiums übertragen.
In diese Übersetzungsszenarien, wo Praxis versprachlicht wird und Theorien räumliche Formen annehmen, sind Kunstwerke als eigenständige Gesprächspartner_innen eingeladen: Sie öffnen die Arena des Symposiums für Momente der Verwandlung, in denen der Fisch, das gefrorene Zentrum der Transaktionen in Labor Move, aus seiner Starre taut. Die Beispiele künstlerischer Forschung „animieren“ den Fisch als Präsenz der (neo-)kolonialen Währung, die Ozeane, Körper und Formen des Wissens durchströmt, und gleichzeitig als fluiden Ort, an dem sich Wechselwirkungen und Beziehungen zwischen den Spezies anders imaginieren lassen.
Thanks to Berit Schuck for her curatorial advice and to Andrea A. Aðalsteinsdóttir for her assistance.